Warum ist der Ausbau notwendig?
Handel und Wohlstand haben sich seit Urzeiten immer dort entwickelt, wo günstige Verkehrswege den Austausch von Gütern erleichterten. Die gilt heute mehr denn je, da die Frachtmengen unvergleichlich höher sind als in früheren Zeiten. Straße und Schiene, die schnellsten Verkehrswege zu Lande, sind an die Grenzen der Leistungsfähigkeit gestoßen. Damit einher gehen große Umweltbelastungen aus LKW-Verkehr und aus Kraftwerken, die Strom für den Schienenverkehr erzeugen.
Die Wasserstraße hingegen ist die klima- und umweltfreundlichere Alternative.
Seit dem Fall des Eisernen Vorhanges suchen und finden die Donau-Anrainerstaaten im südosteuropäischen Raum den wirtschaftlichen Anschluss an Westeuropa. Seitdem hat sich der Warenaustausch erfreulich entwickelt und erheblich zugenommen. Überlastete Autobahnen und maximale Auslastung des Schienen-Güterverkehrs sprechen für sich. Eine verlässliche Wasserstraße könnte nicht nur eine nicht zu unterschätzende Entlastung der Straße und Schiene bringen, sondern würde auch der zunehmenden Klimabelastung entgegenwirken.
Eine von West nach Ost quer durch Europa führende Wasserstraße zwischen Rotterdam und Schwarzem Meer stellen der Rhein, der Main-Donau-Kanal und die Donau dar. Von Rotterdam bis Straubing ist diese Wasserstraßenverbindung auch für die gängige Frachtschifffahrt verlässlich nutzbar. Zwischen Straubing und Vilshofen jedoch besteht ein Engpass, der auf diesem Abschnitt, insbesondere zwischen Isarmündung und Winzer an nur ca. 165 Tagen im Jahr für vollbeladene Schiffe befahrbar ist. Zudem ist dieser Abschnitt der unfallträchtigste in Deutschland (siebenmal mehr Unfälle als auf der unfallträchtigsten Rheinstrecke Bingen-St. Goar).
Das macht die Frachtschifffahrt auf der mitteleuropäischen Donaustrecke unkalkulierbar, da nur schwer vorhersehbar ist, wann die Niedrigwassereinschränkungen auftreten. Der Frachtführer muss also damit rechnen seine Ladung eventuell auf LKW umladen zu müssen, bessere Wassertiefenverhältnisse im Hafen abzuwarten oder von vornherein mit verringerter Ladekapazität zu fahren. Das alles macht die Frachtschifffahrt auf der mittleren Donau nicht gerade besonders attraktiv.
Eine Beseitigung dieses Engpasses würde zu einer vermehrten Verlagerung von Frachtvolumen von Straße und Schiene auf die Donau führen und damit die erwähnten Entlastungen für Verkehr und Umwelt befördern.
Damit wird auch unser niederbayerischer Raum interessant für Industrieansiedlungen, die für die Schifffracht geeignete Produkte herstellen oder entsprechende Rohstoffe. Das hat auch positive Auswirkungen auf die Entwicklung des Arbeitsplatzangebotes und damit auf die Zukunftssicherung des Wohlstandes der Nachfolgegeneration.